Apr 132014
 
Als Einzelstarter für den RSV 93 KW gab Daniel Schaal (Bikekult) seinen Einstand bei den „älteren Herren“ und erlebte eine durchwachsene Etappenfahrt im Spreewald.

Zum Auftakt starteten am Freitagnachmittag des 11. April gut 100 Fahrer aus Deutschland und Nachbarländern zur 1. Etappe über 77 km. Ein anspruchsvoller Kurs war 4x zu absolvieren, wobei es zu reichlich Attacken kam, das Feld mit vielen starken Fahrern und Teams sich aber immer wieder zusammenschloss. Mein Vorhaben, Kräfte für das Zeitfahren am Folgetag zu sparen, konnte ich verwirklichen. So hielt ich mich im hektischen Finale zurück und landete auf Platz 28.
„Shit happens“ würde ich meine Paradedisziplin – das Zeitfahren am Samstagvormittag – auf den Punkt bringen. Noch immer nagt es an mir, dass ich nur wenige Minuten vor meinem Start um 10 nach 10 feststellen musste, auf der 11,4 km langen Wendestrecke dank leerem Di2-Akku an meinem Zeitfahrrad nur das kleine Blatt fahren zu können. Was hilft die millimetergenau umgesetzte UCI-Norm, wenn einen solch ein technischer Fauxpas ausbremst?! So hieß es einfach Kopf aus und Beine an. Und ich kurbelte mich eher suboptimal auf Platz 17. Sehr enttäuschend! Kaum auszudenken, was mit dickem Gang möglich gewesen wäre.
Beim nachmittaglichen Rundstreckenrennen um das Waldhotel über 30 mal 1,5 km ging es folglich nur noch um Schadensbegrenzung. Meine Motivation war im Keller und so habe ich neben ein paar kräftigen Antritten meine Runden eher stoisch im Feld gedreht. Am Ende solide auf Platz 34 und bei einem guten Rotwein konnte am Abend dann neue Motivation für die letzte Etappe geschöpft werden.
Als Gesamt 17. sah ich am Sonntag noch ein paar Chancen und nahm mir vor, mich möglichst weit nach vorn zu kämpfen. Auf den finalen 96 km gab ich mich angriffslustig und ging jeden Antritt mit oder solo hinterher. So hatte ich das Renngeschehen jederzeit unter Kontrolle. Das verschaffte mir auf der letzten der 4 Runden einen Platz in der 9 Mann starken Spitzengruppe, und nach einem sehr frühen Spurt noch Platz 8 an diesem Tag.
Am Ende kann ich Platz 9 in der Gesamtwertung verbuchen – mit Sicherheit eine super Einzelleistung in Vereinskluft und mit Luft nach oben…